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von Paul Heuwinkel





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11.06.2009

Sie fliegen nur einen Sommer

Libellen sind faszinierende Insekten. Es ist interessant, ihre Entwicklung, ihr Verhalten oder ihre Anpassung an unterschiedliche Lebensräume zu beobachten.


Frühe Adonislibelle

In Europa treffen wir auf zwei Unterordnungen der Libellen: Kleinlibellen und Großlibellen.

In Deutschland leben etwa 80 Libellenarten, 75 davon in Baden-Württemberg. (Weltweit kennt man gut 5000 Arten.)
Sie unterscheiden sich z. T. beträchtlich in Größe, Farbe, Lebensweise, im Jagd- und Paarungsverhalten und in den Ansprüchen an ihre Biotope.

An Gartenteichen findet man häufig die Blaugrüne Mosaikjungfer, eine Großlibelle. Sie erreicht eine Flügelspannweite von 10 - 11 cm, eine Körperlänge von 9 - 10 cm und wiegt zwischen 0,7 und 1 Gramm. Sie gehört zu den größten Libellen in Deutschland.
Sie ist äußerst neugierig, hat keine Scheu vor Menschen - und sie ist völlig ungefährlich.


Blaugüne Mosaikjungfer

Etwa 20% unserer Libellenarten gelten als bedroht, in erster Linie weil ihre Lebensräume in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft zunehmend verschwinden. Libellen gehören zu den geschützten Tierarten!

Sehen wir uns nun den Lebenszyklus einer Libelle am Beispiel der Blaugrünen Mosaikjungfer etwas näher an:

Vom Sommer bis in den Spätherbst legen die Weibchen dieser Libellenart ihre Eier bevorzugt in die Ufervegetation kleiner, schattiger Teiche. Im Herbst, oft erst im nächsten Frühjahr, entwickeln sich daraus Libellenlarven, die - je nach Temperatur und Nahrungsangebot - 2 bis 3 Jahre im Teich leben.


Eine Larve der Mosaikjungfer befördert eine
Spitzhornschlammschnecke (v)


Irgendwann zwischen Mai und September, wenn ihre Zeit gekommen ist, beginnt für die Larve die Metamorphose zur flugfähigen Libelle. In dieser Phase schwimmt die Larve an die Wasseroberfläche und stellt ihre Atmung auf Luftatmung um. Anschließend klettert sie z. B. an einer Wasserpflanze empor und verankert sich an einem Stängel oder an einem Blatt. Wie die Libelle schlüpft, zeigen die folgenden Bilder:

Libellenlarven stellen ihre Atmung um. (v)
Eine Larve verankert sich am Blatt einer Teichrose (v)
Die Larve bricht am Rücken auf. (v)
Die Libelle schält sich heraus. (v)
Libellenportrait. (v)
"Felgaufschwung" (v)
Die Libelle hängt noch an der Larvenhülle. (v)
Die Flügel werden "aufgepumpt". (v)
"Fast geschafft": Blaugrüne Mosaikjungfer
mit 2 Larvenhüllen (v)
"Start": Die Libelle unmittelbar vor dem Abflug. (v)

Die flugfähigen Großlibellen leben nur wenige Monate, die Kleinlibellen sogar nur einige Wochen. (Lediglich die relativ seltenen Winterlibellen überwintern bei uns.) Libellen ernähren sich von kleinen Insekten, die sie meist im Flug erbeuten.
Nach ihrer Reifezeit (3 - 7 Wochen bei der Blaugrünen Mosaikjungfer) paaren sich die Libellen, und mit der Eiablage durch die Weibchen beginnen neue Lebenszyklen.

Selbst kleine, naturnahe Gartenteiche können erstaunlich viel Lebensraum für Libellenlarven bieten. Im Sommer 2005 sind an meinem 10 qm - Teich über 100 Blaugrüne Mosaikjungfern geschlüpft!